„Laß uns hier im Tale rasten!“
12.09.2021
- 17:00 Uhr
Das Festkonzert der 12. Robert-Schumann-Ehrung wird in diesem Jahr am 12. September, dem Tag der Eheschließung des Komponisten mit der überragenden Pianisten Clara Wieck, in der Dreikönigskirche stattfinden. Unter dem Titel „Laß uns hier im Tale rasten!“ verbindet sich eine Lesung aus Hans Christian Andersens „Bericht einer Reise in die Sächsische Schweiz“ mit Chormusik der Romantik.
Hans Christian Andersen brach im Sommer 1831 zu seiner ersten Reise nach Deutschland auf. Seine Eindrücke hielt er in Reiseberichten fest, so auch jene von Wanderungen im Elbsandsteingebirge. Während der Aufenthalte in Dresden kam es zu bedeutsamen Begegnungen mit deutschen Künstlern. Von Dresden aus startete Andersen, einer Einladung des Dichters Ludwig Tieck folgend, in Richtung Sächsische Schweiz. Beglückt von dem Naturerleben äußert der dichtende Däne: „Die ganze Natur war mir eine große lyrische, dramatische Dichtung in jedem möglichen Versmaß.“ Robert und Clara Schumann traf er erst elf Jahre später persönlich im gastlichen Haus von Major Serre auf Schloss Maxen. Robert Schumann hatte in seinem Opus 40 zu Andersens Freude vier seiner Gedichte vertont und plante zwischenzeitlich auch das Märchen „Die Blumen des Glücks“ als Textgrundlage für eine Zauberoper.
Matthias Jung, der Künstlerische Leiter des Sächsischen Vocalensembles, schafft mit der Auswahl von Chorwerken Robert Schumanns, Niels W. Gades, Felix Mendelssohn Bartholdys, Johannes Brahms u.a. eine kongeniale Verbindung zum gesprochenen Wort. In Korrespondenz zum Text erhält die Musik umrahmende, paraphrasierende, gliedernde und emotional verstärkende Funktion. Den das Programm tragenden Werken liegen v.a. Texte der Naturlyrik bedeutender Dichter der Romantik wie Heinrich Heine, Emanuel Geibel, Joseph von Eichendorff und Adelbert von Chamisso zugrunde. Letzterer übersetzte Gedichte Hans Christian Andersens in die deutsche Sprache und führte ihn in Deutschland ein. Für die Lesung konnte der mit etlichen Preisen ausgezeichnete Charakterdarsteller Thomas Thieme (zuletzt als Bürgermeister in der Literaturverfilmung von Juli Zehs „Unterleuten – Das zerrissene Dorf“) gewonnen werden. Er ist bekannt aus Film und Theater. Seine markante Stimme ist überdies in Hörspielen zu erleben.
