Ferdinand David (1810 – 1873)

Ferdinand David

Ferdinand David, Foto aus der Sammlung Manskopf, UB Frankfurt
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/manskopf/

Der in Hamburg geborene Ferdinand David studierte 1823/1824 in Kassel Violine bei Louis Spohr und Musiktheorie bei M. Hauptmann. Bereits ab 1826 (bis 1829) war er einer der angesehensten Violinisten seiner Zeit und wirkte als Geiger am Königstädter Theater in Berlin. Dort freundete er sich mit Felix Mendelssohn an. 1836 wurde David zum Konzertmeister des städt. Theater-, Kirchen- und Gewandhausorchesters in Leipzig ernannt, wo ihm bei Abwesenheit von Mendelssohn Dirigierverpflichtungen zukamen. Ab 1843 war er Lehrer am Leipziger Konservatorium und unterrichtete dort u.a. Joseph Joachim und Wilhelm Joseph von Wasielewski.

Ferdinand David war ein enger Freund Schumanns. Die Tatsache, dass sich Robert Schumann von David Geld leihte und dieser in Schumanns „Eheerzwingungsprozess“ gegen Claras Vaters Friedrich Wieck als Zeuge und Fürsprecher Schumanns auftrat, bezeugt die Nähe der freundschaftlichen Verbindung. Am 15.12.1843 schreibt Schumann ins Haushaltsbuch: „Duschaft mit Hiller, David und Gade“ (Wolfgang Seibold, Familie, Freunde, Zeitgenossen, 2008, S. 68). Auch auf musikalischer Ebene bestand eine gewisse Verbindung, da David Schumann sowohl bei der Gestaltung der 1. Sinfonie op.38, als auch bei der spieltechnischen Einrichtung der Streichquartette op.41 assistierte. So ließ Schumann seine Streichquartette des Öfteren vor dem Druck von Davids Quartett probehalber aufführen. Ferdinand David war es auch, der Schumann dazu bewegte, Sonaten für Violine und Klavier zu komponieren - am 1.Januar 1850 schreibt er an Schumann: „Deine Fantasiestücke für Piano und Clarinette [op.73] gefallen mir ungemein; warum machst Du nichts für Geige und Clavier? Es fehlt so sehr an was Gescheidtem Neuen und ich wüsste Niemand der es besser könnte als Du“ (aus: Ulrich Tadday, Schumannhandbuch, 2006)

Nach dem Weggang aus Leipzig blieb ein herzlicher Briefkontakt bestehen. Schumanns bedeutendste Freundschaftsbekundung an David stellt die ihm gewidmete Sonate d-moll op. 121 dar, in die Schumann die Tonfolge d-a-f-d hineinkomponiert hat. 

(Philip Förster)