Kohlezeichnung, 1859

Robert Schumann

Robert Schumann
Kohlezeichnung von Eduard Bendemann, 1859
Robert-Schumann-Haus Zwickau

Eduard Bendemann, der mit seiner Frau zum engeren Freundeskreis der Schumanns gehörte, nutzte einen Besuch von Clara Schumann in Dresden, sie zur Anfertigung einer Portraitzeichnung ihres verstorbenen Mannes um eine der von Robert Schumann 1850 in Hamburg angefertigten Daguerreotypien zu bitten, die den Künstler mit dem auf den Arm gestützten Kopf zeigt. Mit den gegenüber dem fotografischen Original bei Bendemann viel weicheren Zügen Robert Schumanns bediente die Bendemannsche Zeichnung, der Bendemann als Pendant eine nach dem lebenden Original angefertigte Darstellung von Clara Schumann zur Seite stellte, den Topos von Schumann als in sich versunkenen, melancholischen Romantiker. In der Vervielfältigung als Photogravüre ab den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts fand dieses Bildmotiv rasche Verbreitung und Nachahmer. (I.B.)